ADHS Tagebuch

Pascal Kurschildgen

#03 Das erste mal BTM genommen und wie es mir damit geht

Mein erster Arbeitstag mit Elvanse, ein Geheimnis und ob ich meine Entscheidung bereut habe

22.10.2024 26 min

Zusammenfassung & Show Notes

Ich habe mit meiner Therapie begonnen und nehme jetzt Elvanse. Wie ist mein erster Arbeitstag damit gelaufen und ich verrate euch ein Geheimnis

Disclaimer!
  • Ich berichte von meinen ganz persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen.
  • Meine Erfahrungen decken sich möglicherweise nicht mit deinen Erfahrungen
  • Ich bin kein Arzt und gebe keine medizinischen Ratschläge
  • Mein ADHS ist möglicherweise anders als dein ADHS
  • Kommentiere hier respektvoll
  • Wende dich an einen Arzt wenn du Suizid Gedanken hast oder dich selbst verletzen möchtest
  • Ich gebe hier keine Ratschläge sondern erzähle aus meinem Leben

Transkript

Hallo und herzlich willkommen zur Ausgabe Nr. 3 meines ADAS Tagebuch Podcasts. Ich bin Pascal und ich freue mich, dass ihr den Weg gefunden habt zu diesem Podcast über ein Abo oder ja ein Feed, Abo und Empfehlung, whatever. Aber in der vorherigen Folge habe ich euch erzählt, wie die ADS-Testung bei mir war, welchen Ergebnis und wie ich mich dabei gefühlt habe. Und ich habe da ein bisschen viel darüber erzählt, was so in der ADS-Testung und bezüglich meiner Kindheit so aufgekommen ist. Und dass ich das Medikament Elvance verschrieben bekommen habe, auf Rezept bekommen habe und es das erste Mal nehmen durfte, noch bevor ich in den Urlaub geflogen bin und dass ich meinen ersten Arbeitstag damit angefangen habe. Dazu möchte ich heute etwas erzählen. Ja, was soll ich sagen? Ich habe das Medikament genommen morgens vor der Arbeit, und ich hatte ja keine Ahnung, wie die Wirkung so ist. Habe ich also, das soll ich mal bildlich vorstellen, ich habe mich an meinen Schreibtisch zu Hause gesetzt, Homeoffice, habe Computer angehabt, Arbeitscomputer, habe dann eine Stunde, also ich habe vorher angemacht, eine Stunde vorher, bevor ich angefangen, bevor ich anfange zu arbeiten, die Tabette genommen, habe ich hingesetzt, kurz auf die Wand geschaut, dachte, so Pascal, und jetzt, was passiert jetzt? Naja, dauert halt ein bisschen, was soll passieren? Kopfschmerztabletten, irgendwann hören die Kopfschmerzen auf, man kriegt es teilweise gar nicht mit, das ist unterschwellig irgendwie, Schmerztabletten, wenn man Schmerzen hat, nimmt man die auch und irgendwann hören die Schmerzen auf. Da ist jetzt kein Schalter, der umgelegt wird. Da dachte ich, okay, mal gucken, was jetzt passiert, wenn ich dieses Amphetamin nehme. Und ja, was soll ich jetzt sagen? Ich bin dann erstmal in die Küche gegangen, habe mir einen Kaffee gemacht, habe mir Butterbrot geschmiert, habe dann erst gefrühstückt in der Küche, ziemlich früh morgens und habe ich an den Computer gesetzt, habe angefangen zu arbeiten und habe relativ schnell meinen ersten Termin gehabt mit einem guten Kollegen. Auch einen sehr intensiven Termin gehabt, wo es auch inhaltlich nicht ohne war. Und ja, normal halt in meinem Job. Inhaltlich geht es immer. Manchmal geht es eigentlich immer richtig zur Sache, bei den meisten Terminen. Und was soll ich euch sagen? Mir ist relativ schnell aufgefallen, dass ich viel sortierter war auf einmal. Das ist mir wirklich aufgefallen und ich habe, hört sich jetzt vielleicht ein bisschen komisch an, aber irgendwie war ich selber überrascht über meine Performance, die ich auf einmal abgeliefert habe. Ich habe meinen Kollegen natürlich erstmal aufgeklärt, habe gesagt, lieber X, lieber Kollege. Übrigens, ich möchte dir nur mitteilen, dass wenn ich jetzt gleich totalen Quatsch erzähle und ich gleich am Telefon beleidige oder whatever, ausfallen werde oder irgendwas passiert, möchte ich nur einen Hinweis geben, ich habe gerade eben Tabetten genommen, die sind gar nicht mal so ohne und wenn ich gleich totalen Stuss erzähle, dann sagt mir das zumindest nicht allzu pfühlbare Münze. Kollege, alles klar. Danke für die Offenheit. Und wir haben angefangen. Ich gehe immer mit meinen Kollegen, Freunden, Familien, Bekannten offen damit um. Habe das meinen Kollegen gesagt. Und kann ich wirklich auch nur jedem empfehlen, das zu sagen und offen ehrlich damit umzugehen. Habe ich bis jetzt immer eine gute Erfahrung gemacht und bin dann mit dem Kollegen in diesen Termin gegangen. Das ist ja one to one. Und es sieht immer so aus, mein Kollege kommt, also Kollegen kommen mit irgendwelchen Anfragen und Themen zu mir und brauchen Beratung, Hilfe, Unterstützung von mir. Inhaltlich, was soll ich da tun? A, B und C, ich habe hier eine Herausforderung. Pascal, was soll ich wie und wo tun, wie soll ich was umsetzen, in welche Richtung soll ich gehen. Gebe ich immer sehr gute Ratschläge, bin ich, ohne jetzt komisch zu wirken, bin ich ein guter Ratgeber, bin ich ein guter Berater intern, immer schon gewesen. Aber an dem Tag habe ich selber festgestellt, wow, ich konnte mein Wissen viel besser abrufen, viel schneller und zielgerichteter abrufen, wo ich vorher immer ein bisschen gebraucht habe, aber eigentlich so wirklich zu verstehen, was ist gerade die Herausforderung? Und also was ist gerade das wirklich Problem? Was ist die Herausforderung? In welche Richtung soll ich meinen Kollegen, meine Kolleginnen jetzt helfen, unterstützen, in welche Richtung soll dieser Mensch jetzt gehen? Weil die brauchen halt von mir so eine Richtungsvorgabe. Also ich sage meinen Kollegen nicht, was sie tun müssen, sondern ich berate nur und sage, schaut mal in diese Richtung. Ihr solltet vielleicht mal dies, das und jenes tun. Und dann, damit bekommt ihr diesen und jenes Resultat. Ich muss ein sehr breites Grundwissen haben, ich muss ein sehr, sehr gefülltes Regal und Schubladen an Informationen haben, um zu gewissen Handlungen zu beraten. Das habe ich mal gut gemacht, auch bescheinigt, immer sehr gut gemacht. Diesmal war es anders und ich konnte meine Empfehlungen viel besser abrufen, viel zielgerichteter abrufen. Ich kann jetzt nicht weiter ins Detail gehen, das ist beruflich halt geschuldet. Ich kann nicht viel darüber erzählen, das ist öffentlich, aber was ich sagen kann ist. Ich konnte, kann heute noch, ziemlich schnell, ich sage jetzt mal einen Zeitraum, innerhalb von einer Stunde, habe ich anders gehandelt und anders beraten. Ich wollte gerade sagen, anders gedacht, aber das ist ja nicht, Mensch kann nicht anders denken. Ich habe einfach nur mein Wissen anders abrufen können und zielgerichteter, denn dieses Wort werde ich in Zukunft jetzt häufiger benutzen, auch in diesem Podcast. Ich konnte viel zielgerichteter denken und arbeiten. Wow. Nach dieser Stunde, die war sehr intensiv, diese Stunde, war ein sehr intensives Gespräch, intensive Beratung, bin ich rausgegangen aus diesem Termin, habe meine Kopfhörer abgesetzt und habe ein paar Minuten da gesessen und darüber nachgedacht. Was habe ich jetzt gemacht in dieser letzten Stunde habe ich jetzt Stuss erzählt habe ich Blödsinn erzählt habe ich vielleicht komplett falsche Dinge erzählt bin ich in die falsche Richtung abgedriftet habe ich die Problemstellung falsch erkannt habe ich da die richtige Empfehlung gegeben. Und das mache ich eigentlich immer nach so Gesprächen war das richtig was ich gemacht habe das überlege ich immer aber diesmal viel intensiver und viel mehr mit der Fragestellung kann es sein, dass ich etwas anders gemacht habe als sonst. Das war sehr anstrengend. Dieses, ich sage mal, dieses Überlegen. Also es war jetzt nicht so, dass ich schwitzend da saß und jetzt hier habe ich zugegriffen in den Augen wirklich intensiv nachdenken musste, sondern ich habe einfach mit offenen Augen an die Wand geguckt und habe überlegt, habe festgestellt, du hast gerade dein Wissen ganz anders abgerufen. Alles das, wo ich vorher dachte, Ich habe eine riesengroße Salatschüssel, wo alles drin ist. Mein ganzes Wissen ist in einer großen Schüssel. Ich habe eine riesengroße Zange, mit der ich das immer umrühre und richtig umrühre. Und mit viel, viel, viel Suchen und mit vielen Ausprobieren komme ich an die richtigen Informationen. Dieser riesengroßen Salatschüssel war nichts Sortiertes, aber auch gar nichts Sortiertes. Das war so mein Denken, wie ich und wie mein Kopf mit Informationen umgeht, wie mein Kopf Informationen, ich sag mal, speichert und auf Abruf bereithält. Weit gefehlt. Weit gefehlt. Ich habe an diesem Vormittag, nach diesem ersten intensiven Termin, habe ich erstmal keine Termine gehabt. Und ich habe viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Und ich bin zur Erkenntnis gekommen, weil ich dachte... Ich müsste jetzt mein ganzes Leben erst mal richtig sortieren. Ich müsste erst mal mir einen Schrank kaufen mit Schubladen, also in meinem Kopf, und müsste alle Informationen jetzt katalogisieren, inventarisieren und in die richtige Schublade stecken und dann in den Inventar aufzeichnen, wo ich was zu finden habe. Heute laufe ich da drüber. Nein. Es war alles schon sortiert. Anscheinend. Weil ich kann das doch nicht, innerhalb von einer Stunde kann doch so ein Medikament nicht bewirken, dass mein Gehirn alles komplett anders abspeichert und anders strukturiert ablegt. Also es muss in meinem Kopf vorher schon strukturiert irgendwo abgelegt worden sein. Um sich das jetzt mal, macht mal die Augen zu und denkt mal nach. Euer Gehirn wäre ein großer Schrank mit Millionen von Schubladen. Auf den Schubladen wäre eine ungefähre Angabe, was in der Schublade so an Informationen versteckt ist oder reingesteckt ist. Und dann gibt es ein Verzeichnis wie in der Bücherei. Es gibt einen riesengroßen Schrank mit Schubladen, wo Karteikarten drin sind. Und in einer von 30 Millionen Karteikarten, auf einer steht drauf, es gibt ein Buch über Walfang mit weißen Walen G in Etage 5, Regal Nummer 35, da auf dem dritten Fach, siebte Buch von links, da ist das Buch über Moby Dick zum Beispiel drin. Ich dachte, das müsste ich mir erstmal erarbeiten, dieses Inventar. Weit gefehlt. Es ist da gewesen, es war immer da. Es war immer Teil meines Gehirns anscheinend. Wenn ich es mal so bittlich einfach mal darstellen kann. Ich habe wirklich gedacht, alles wäre ein riesengroßes Chaos. Eine Datenbank, wo alles gespeichert wird. Und ich mit viel Glück vielleicht, dachte ich zumindest mit viel Glück, die richtigen Funktionen rausfinden kann. Nein. Es ist heute noch so, dass ich merke, dass mein Wissen separiert in gewissen Sektionen leicht abrufbar ist. Ich muss nur den richtigen Input haben, also man kann nichts finden, sage ich jetzt mal, ohne zu wissen, was ich suche. Wenn ich was suche über Fahrräder, ich suche Wissen, jemand fragt mich, Pascal, ich habe ein Problem mit dem Innenlager von einem gewissen Aluminiumrahmen und da ist so ein komisches Lager verbaut unten an der Tretkurbel. Da muss ich von außen mit so sechs Zacken irgendein Werkzeug drauflegen. Was ist denn das? Diese Information findet bei mir jetzt ziemlich schnell den Weg zur Antwort, dass ich weiß, ey, das ist ein BSA-Lager, der und der Größe. Dazu brauchst du dieses Werkzeug. Das heißt so und so in der Größe, das findest du dort und das habe ich sogar im Keller. Ja, diese Information habe ich vorher auch abrufen können, braucht aber viel länger. Irgendwie bin ich achtmal abgebogen, siebenmal ums Haus gelaufen. Habe 80 mal Licht außen eingeschaltet, tausend Ketter durchforstet, bis ich mal die richtige Information gefunden habe, finde ich die Information jetzt fast direkt. Finde ich interessant und es ist erschreckend. Fand ich und finde ich es heute noch, dass so ein Medikament das bewirken kann. Ich habe ja, jetzt muss ich gerade viel überlegen, nach der ersten Einnahme des Medikaments relativ schnell wieder einen Termin gehabt in der Praxis. Das ist sehr wichtig und dass man sehr schnell einen Kontrolltermin hat. Ich bin halt relativ zeitnah auch in Urlaub geflogen, auch nach diesem ersten Arbeitstag mit meinem Medikament. Und nach meinem Urlaub war ich, ich glaube einen Tag später, war ich schon wieder in der Praxis. Also nach zehn, nach elf Tagen war ich in der Praxis. Und die erste Frage, und wie geht's Ihnen? Und ich konnte nichts anderes sagen als, wow, ich bin wirklich beeindruckt. Und ich bin froh und glücklich, dass ich das mit dem Medikament angenommen habe und das jetzt erstmal austeste. Konnte ich, musste ich damals einfach so sagen. Ich war und bin auch heute noch sehr froh, dass ich das angegangen bin, denn es hat mir Möglichkeiten gezeigt, die ich vorher nicht gesehen habe. Butter bei die Fische ist ein Luxusproblem. Mein Leben ist bis dahin ganz gut verlaufen. Es gibt ein paar Stolpersteine, über die ich gestolpert bin, wo ich auch mit dem Gesicht flach auf die Erde gefallen bin und ziemlich lang gebraucht habe, um da wieder aufzustehen. Aber ich bin jederzeit wieder aufgestanden. Ich habe keine Suizidgedanken. Ich habe keinerlei Ausprägung wie andere mit den schweren Depressionen, dass ich, ich sage jetzt mal, arbeitsunfähig war aufgrund einer Depression, die ich natürlich auch habe, wie ganz viele andere Menschen auch. Aber nicht in der Ausprägung, dass es mich so richtig beeinträchtigt hat. War übrigens auch eine Frage, die ich in der Praxis in diesem Vorgespräch hatte, also bevor ich mit der Medikamenttherapie angefangen habe, war auch die Frage, also meine Frage an Frau Konkohl in der Praxis, die Frage war, und was ist, wenn ich Medikamente nicht nehme? Ganz klare Aussage. Und wenn Sie kein lebensbedrohendes oder irgendwie Erlebnis oder Problem damit haben, dass Sie dem Ihr Leben nicht klarkommen, dann brauchen Sie das Medikament auch nicht nehmen. Da können Sie weiterleben wie bisher, was ja bis jetzt auch nicht schlimm und schlecht war. Ich habe mich aber trotzdem dazu entschieden. Das hört sich jetzt komisch an. Das ist aber eher so ein First-World-Problem. Das heißt, eigentlich ein Luxusproblem bei mir. Mein Leben verlief gut. Ich habe viel erreicht. Ich bin verheiratet mit einer äußerst liebenswerten Frau, die ich über alles liebe. Wir haben schon 28 Jahre gemeinsam verbracht. Ich habe viele tolle Jobs gehabt, die mir fast immer, wirklich fast immer Spaß gemacht haben. Wenn mein Job keinen Spaß gemacht hat, habe ich aufgehört, habe es gewechselt, aber das ist ein anderes Thema. Ich habe kein solch großes Problem, dass ich das Medikament jetzt nehmen muss, um mein Leben signifikant zu verbessern. Das war jetzt ein langer Exkurs dazu nochmal. Ich habe mich dazu entschieden, mit den Medikamenten anzufangen, weil ich einfach nur mich auf. Hört sich jetzt auch wieder doof an. Ich möchte mich optimieren damit. Das hört sich wieder so kalt an. Ich möchte mich optimieren. Das hört sich so prozessmäßig an. Ich möchte ein besserer Mensch werden. Ich möchte ein Mensch werden. Das hört sich auch wieder komisch an. Das sagt aber eigentlich mehr aus darüber, was ich erreichen will. Ich habe ja in diesen Monaten der Warterei bis zur ersten HDS-Testung festgestellt, was ich so für Herausforderungen habe. Die habe ich ja sehr, sehr weit aufgezählt und lang und breit darüber erzählt in meinem Videotagebuch auf YouTube, auf meinem Kanal. Ihr könnt euch gerne da nochmal anhören, das ist wirklich sehr ausführlich. Angefangen über meine Probleme im Sozialverhalten, meine Herausforderungen bei der Arbeit, die ich hatte, die nur Herausforderungen waren und keine Probleme. Ich habe keine wirklichen Probleme mit meinem ADS, habe ich festgestellt. Das war alles nur Herausforderung, aber da ich halt ein Perfektionist bin, möchte ich auch mich perfektionieren und ich möchte auch nett zu meinem Umfeld sein, ich möchte netter zu meiner Frau sein, ich möchte aufmerksamer sein zu meinen Sozialkontakten, die ich so habe. Sie hört sich zwar sehr allgemein an, aber ich möchte es allgemein halten. Ich möchte einfach nur ein Mensch sein, der aufmerksamer ist, weil ich möchte mich nicht ändern. Ich bin ja anscheinend auch ein Mensch, den viele andere mögen. Sonst hätte ich nicht lieber ausgewählte, nicht besonders viele, aber ausgewählte, sehr gute Freunde. Und im Familienumfeld, ja, weiß ich nicht, wie ich das sagen soll. Aber ich möchte einfach nur netter sein zu den Menschen, habe ich festgestellt. Ich bin nicht unnett, sagt man mir. Ich habe für mich immer festgestellt, dass ich einen verhaltenen Tag gelegt habe, was ich bei anderen Menschen als problematisch erkennen, bewerten würde. Und das möchte ich angehen. Und das habe ich angegangen. Und was soll ich euch sagen? Ich kam gerade in diesen langen Diskurs von dem Thema. Aber ich bin froh, dass ich Irrwans genommen habe, damit angefangen habe, denn es hat mir die Möglichkeiten sehr schnell aufgezeigt, was möglich ist. Das, ich weiß es nicht, aber ich glaube nicht, dass ich diesen Blick hatte, also diesen Öffner, diesen Fensteröffner. Es hat sich was geöffnet und ich konnte etwas sehen, wo ich es hatte. Wow, das konnte ich vorher gar nicht sehen. Oder ich konnte so nicht handeln, ich habe es selber nicht zugelassen, ich habe mich selber blockiert und ich bin jetzt, es hat mich befreit. Es hat mich manchmal etwas zu sehr befreit, habe ich festgestellt, komme ich immer auch noch zu, aber es hat mich erstmal befreit und mir gezeigt, was möglich ist. Das ist das, was ich sagen möchte. Es hat mir die Möglichkeiten aufgezeigt, was ich für ein Mensch sein kann. Im Unkehrschluss muss ich natürlich jetzt für mich feststellen, möchte ich jetzt der Mensch sein, der ich jetzt bin, mit diesem Medikament oder nicht? Bin ich immer noch der Mensch, der ich vorher war? Bin ich jetzt besser? Bin ich jetzt schlechter? Das hört sich ja so doof an. Bin ich besser oder schlechter? Das ist so ein Ranking, so eine Wertung. Aber so findet es halt in meinem Kopf statt. Nicht in euren vielleicht. Aber in meinem Kopf findet das so statt. War das jetzt gut? Oder ist es jetzt schlechtes Verhalten? Das heißt, die Monate, die ich verbracht habe, mich selber zu beobachten, selber mein Verhalten zu beobachten, zu bewerten, war das jetzt okay? Was ich gemacht habe, das ist nicht okay, also nicht weit verstehen, ich möchte mich nicht verbiegen, aber ich möchte einfach nur nett sein zu den Menschen, nett her sein zu den Menschen, ohne mich selber aufzugeben, das ist auch wichtig. Ich möchte mich als Pascal nicht aufgeben, ich möchte immer noch der sein, der ich vorher war und das vielleicht noch ein bisschen besser für mich. Denn ich habe festgestellt, ich wurde selber unglücklich mit meinem Verhalten, denn jetzt verrate ich noch ein Geheimnis. Und ich habe ganz genau bemerkt, wenn ich mich falsch verhalten habe, wenn ich aufbrausend war, wenn ich zickig war zu meiner Frau, weil sie mir einen guten Ratschlag gegeben hat, der wirklich gut war, den ich auch hätte annehmen sollen, müssen und können, weil der einfach nur gut war, habe ich ihn mit meinem sehr abwehrenden und abfälligenden Verhalten diesen Ratschlag abgelehnt und damit meiner Frau, um es Beispiel zu nennen, vor den Kopf geschlagen. Also nicht physisch, sondern wirklich mit meinem Verhalten vor den Kopf gehauen. Und natürlich entsprechend hat sie es auf mich reflektiert und gesagt, was bist denn du wieder so zickig jetzt? Ich wollte dir doch nur helfen dabei. Das ärgert mich nicht, dass ich mir helfen wollte, denn es ärgert mich, dass ich das ganz klar selber gemerkt habe. In dem Moment, wo ich die blöde Antwort gegeben habe, meiner Frau gegenüber, wusste ich ganz klar, Pascal, das war falsch, was du jetzt gemacht hast. Sie hat es nicht nur gut gemeint, sie hat es sogar richtig gemeint mit dir. Sie will nur dein Bestes und ich habe es abgelehnt und jetzt kommt es. Ich konnte es mit mir selber nicht vereinbaren, diesen Ratschlag anzunehmen, umzusetzen. So gut wie der war. Als Beispiel. Es ist kalt draußen. Ich habe mir eine dünne Jacke ausgesucht, weil ich vor die Tür musste einkaufen, whatever zum Füße her musste. Meine Frau sagt, willst du nicht lieber die wärmere Jacke anziehen? Was glaubt ihr, was habe ich gesagt? Bist du nicht meine Mutter? Ist doch nicht kalt draußen. Ich wollte keine wärme Jacke. Und wie mir das über die Lippen gekommen ist, wo sie sofort, natürlich hat sie recht. Klar, es ist kalt draußen, ich sehe das doch. Mensch, sie hat recht. Pascal, nimm die Ratschläge an. Ich habe selber nicht dran gedacht, nimm doch jetzt die warme Jacke und flieh nicht draußen. Was glaubt ihr, was habe ich gemacht? Ich habe meiner Frau vom Kopf gehauen und habe gesagt, nix, ich brauche keine warme Jacke, ich brauche keine guten Ratschläge hier. Ich die dünne Jacke an, habe die dünne Jacke angezogen, bin vor die Tür gegangen, was soll ich jetzt sagen? Ich habe gefroren und habe innerlich gedacht, was bist du für ein Vollpfosten. Du wusstest ganz genau, dass sie recht hat. Und ich war nicht in der Lage, den Ratschlag anzunehmen. Und da dachte ich mir, wow. Diese Erkenntnis zeigt mir, ich bin noch nicht ganz Herr meiner guten Entscheidungen und Herr meiner Reaktion. Und ich glaube, das werde ich in einem der nächsten Podcast nochmal genauer intensivieren, dieses Thema. Denn ich nehme es schon mal vorweg, ja, diesen Podcast erzähle ich halt retrospektiv. Das kann ich nicht ich sage es mal heilen, besser machen, optimieren nur durch Medikamente, das funktioniert nicht ich mache das heute auch noch ich habe dieses Verhalten heute auch noch, ich gehe damit aber anders um ich erzähle es meiner Frau ich habe es meiner Frau, mein Umfeld gesagt ich sage, sorry, ich entschuldige mich gerade dafür, eigentlich sollte ich mich nicht für mein Verhalten entschuldigen, nein, habe ich nicht nötig. In dem Fall doch, weil da habe ich einfach ein blödes Verhalten an den Tag gelegt, total Sinn befreit, habe Menschen vor den Kopf gestoßen, die mir nur Gutes wollten und habe deren Ratschlag zum Beispiel, nehmen wir zum Beispiel den Ratschlag nicht angenommen, obwohl ich ganz klar wusste, dass sie Recht hatten und der Ratschlag mir da Gutes tut. Habe ich den Menschen gesagt, meiner Frau auch gesagt, sag du, sorry, ich weiß, dass du gestern oder heute Morgen oder letzte Woche recht hattest. Ich konnte es aber nicht eingestehen, dass ich diesen Ratstack annehme. Denkstigend, oder? Ja, das war mal hier ein tiefer Einblick in meine Denkweise und wie ich immer noch an Herausforderungen arbeite. Ich danke euch fürs Einschalten, das war die Ausgabe Nummer 3 meines ADS-Tagebuchs und in der Ausgabe Nummer 4, die relativ zeitnah, glaube ich, auch rauskommt, erzähle ich euch, ich glaube, ich erzähle euch mal darüber. Was ich außer der Einnahme von Medikamenten noch tun werde, um genau das Thema, was ich eben angesprochen habe, anzugehen. Also vielen Dank fürs Einschalten, vielen Dank fürs Abonnieren und ich glaube, ich habe es heute auch mal wieder oft erwähnt, schaut auch gerne mal auf meinem YouTube-Kanal vorbei, dort habe ich mein ADHS-Tagebuch, das habe ich genannt, ich öffne die Tür zu mir. Als Playlist auch schon aufgenommen und, ja, könnt ihr auch noch euch anschauen, da gebe ich das inhaltlich, ja nicht ganz eins zu eins, aber schon relativ gleich wieder, hier sind manchmal Informationen, die ich in meinem YouTube Tagebuch nicht habe und da habe ich Informationen, die ich hier nicht habe, ja, irgendwann sind die synchron, weil mit dem YouTube Tagebuch habe ich früher angefangen, dann sind die glaube ich auf unselben Stand hier. Zur nächsten Ausgabe vielleicht sogar schon. Bin mir sogar sehr sicher, dass zur Ausgabe Nummer 4 ich aufgeholt habe zu meinem YouTube-Tagebuch. Also, lange Rede kurzer Sinn. Vielen Dank fürs Einschalten. Vielen Dank fürs Abonnieren und fürs Kommentieren. Gerne hier kommentieren. Schreibt mir sonst eine E-Mail. Schreibt mir in den Kommentaren hier was rein. Whatever. Ihr müsst euren Namen nicht nennen. Bis jetzt habe ich immer nur nette Kommentare bekommen. Nette E-Mails bekommen und Und ja, bedanke mich auf jeden Fall dafür. Ich bin Pascal und bis zum nächsten Mal. Ciao.

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